Am Mittwoch haben wir uns wie gewöhnlich zum Cross Skating Lauftreff auf die Rollen gestellt.
Ich bin seit Ende 2006 auf den Rollen unterwegs und der Lauftreff hat sich in 2008 so langsam formiert und etabliert.
Seither sind wir regelmäßig in unserer umliegenden Gegend unterwegs. Es gibt eine Standard Strecke, die 2 mal die Woche gefahren wird. Mittlerweile ist es so, dass es fast kein Wetter gibt, wo der Lauftreff tatsächlich ausfällt.
Wir also, wie gehabt unsere Strecke abgefahren, wie immer zur selben Zeit. Im Moment freuen wir uns dass es wieder länger hell ist und ein Großteil der Strecke ohne Beleuchtung fahren zu können.
Nach Reicheneck kommt ein kurzer Anstieg in Richtung Mittelstadt (Erdbeerfelder) – dort steht eine Frau mit 2 großen Pferden und 1 Hund an der Leine am Straßenrand. Den Rücken zu uns gewandt die Pferde auch, der Hund hin und her trippelnd. Wir nehmen Geschwindigkeit raus und verringern die Frequenz des Stockeinsatzes erheblich. Ganz auf den Stockeinsatz am Berg wollen wir dann doch nicht verzichten.
Wir sind fast schon vorbei, dann fängt ein Pferd dann doch an unruhig zu werden. Nicht schlimm, wie ich finde, wir sind ja auch schon vorbei. Plötzlich fängt die Dame an zu maulen – “ihr mit euren Stöcken – könnt ihr keine Rücksicht nehmen”. Wenn ich nicht schon so langsam gewesen wäre hätte ich sicher nicht angehalten. Aber ich habe mich umgedreht uns gesagt: “Sie, ich darf Ihnen sagen, dass wir Rücksicht nehmen – wenn wir das nicht täten würde das ganz anders aussehen”.
Ja, ich bin 1,90 groß, Helm, Schutzbrille, Handschuhe 180 cm Stöcke und habe mit offenem Mund geatmet – das kann vielleicht schon zur Verwirrung führen – ich möchte nicht behaupten, dass ich angst einflößend wirke (hoffentlich). Die Dame weiter: “Ich bin schon ein halbes Jahr hier unterwegs und immer kommt ihr mit euren Stöcken und nehmt keine Rücksicht”. Mhmm, ich hab es noch einmal versucht zu erklären, dass sie das so scheue, ängstlicher Pferd mit Sicherheit nicht unter Kontrolle gebracht hätte, wenn wir ganz Normal vorbei gefahren wären und keine Rücksicht genommen hätten. Sie weiter: “… und dann auch noch mit Licht ….”.
Ok ich gebe auf, der Gehörgang scheint keine Verbindung zu haben. Und meine Aussage kam einfach nicht da an, wo sie hätte verarbeitet werden können.
“… und dann auch noch mit Licht … “ – Ja wie den sonst bei Dunkelheit, so wie sie ohne Reflektor, keine Lampe und dunkel gekleidet ? Und dazu noch 2 riesige Pferde und einen Hund, eine zierliche Frau, die mit den 3 Tieren offensichtlich überfordert ist, sonst hätte sie wohl nicht so reagiert.
Warum das Tier so reagiert auf die Stöcke vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich habe nicht mehr zum Ausdruck gebracht dass die ganzen Wege mit Pferdeäpfeln belegt sind. Im Winter besonders schön, wenn sie gefroren sind und die Räder zum blockieren bringen. Oder wenn es schön geregnet hat eine rutschige Pampe darstellt. So viel zum Thema Rücksicht.
Der aufmerksame Leser mag bemerkt haben, dass wir schon einige Jahre regelmäßig unterwegs sind und sie schon 6 Monate da ist und wir immer noch unseren Lauftreff veranstalten – ja das ist ungeheuerlich.
Die Dame hat uns so verärgert, dass wir mit ziemlich viel Dampf dann unsere Runde fortgesetzt haben. Erfreulicherweise haben wir unser Durchschnittsrekord gebrochen, was mich im Nachhinein echt freut. Cool – aber trotzdem kann ich auf diese Art der Motivation verzichten.
Ich möchte hier nun auch nicht über DIE Reiter(innen) herziehen, sondern nur das Erlebnis mit dieser 1 Dame, die sich da doch sehr in Szene gesetzt hat, teilen.
Wir haben viele weniger spektakuläre und zum Teil erfreuliche Begegnungen mit Reitern gemacht, die uns sogar ermutigt haben die Stöcke normal zu benutzen, mit dem Hinweis: das muss das Pferd lernen – andere haben einfach einen größeren Bogen gemacht bzw. sind etwas weiter weg vom Weg gestanden, was uns abseits der Wirtschaftswege manchmal eher schwer fällt. Ja, viele haben auch keinerlei Angst vor unseren Stöcken.
Ich hoffe dieser Fall stellt weiterhin eine Ausnahme dar.
Mein Appell an dieser Stelle lasst uns das Gelände und die Natur gemeinsam nutzen und uns gegenseitig respektieren.
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