Alle Jahre wieder kann man fast schon sagen, denn die Tour gibt es jetzt seit 2008.
Darüber bin ich selbst schon erstaunt, dass dies schon so lange her ist als Rainer und ich uns endlich getraut haben das Projekt zu starten. Allerdings auf einer anderen Route als heute. Die heutige Route ist etwas länger aber dafür viel besser.
Leider konnten doch nicht alle mit, die sich dafür interessiert hatten. Mal sehen wie es im nächsten Jahr aussieht.
Immerhin waren wir am Freitagmorgen doch 5 Cross Skater und 1 Biker. Das ist ja auch mal ne Ansage.
Alex und Gerald kamen am Donnerstagabend an. Wir haben uns zum Vesper verabredet und haben uns schon mal mit hefehaltigen, isotonischen Kaltgetränken mental auf die Tour vorbereitet. Ihr wisst ja wie das geht
Der Abend war schon warm – die Vorhersage wich nicht davon ab, dass es am Freitag wieder mal ein etwas wärmerer Tag werden sollte –Ü30 war angesagt.
Wir haben uns deshalb darauf geeinigt, dass wir wieder so gegen 7 Uhr morgens starten werden um die morgendliche Kühle so lange wie möglich nutzen zu können.
Am Freitag standen also 4 Cross Skater und 1 Biker bei mir im Hof. Da fehlt doch einer – ja, denn Hansi musste morgens noch was erledigen – so dass er erst in Gomaringen dazukommen konnte.
Wie immer bis alle geschminkt waren, das richtige Dress anhatten und alles am rechten Fleck war – dauert das halt bei uns Mädels eine Weile.
Dann noch das Startbild und es kann losgehen – also knappe 20 Minuten später als geplant. (Es könnte schlimmer kommen).
Wir starten gleich mal mit einer kleinen Änderung zu den Vorjahren. Aber das ist marginal und eher unwesentlich zur gesamten Strecke.
In Richtung Betzingen bei den Kleingarten Anlagen kommt uns gleich mal eine rasante Autofahrerin entgegen, die aufgrund der Abfahrt – also wir haben etwas Schwung – und sie ist eher sportlich, fahrerisch versiert – da steigt mal kurz der Adrenalinspiegel und alle dürften nun spätestens wach sein.
Die Temperaturen sind noch einigermaßen OK aber man kann schon merken, dass es sicher noch einiges nach oben gehen wird.
Kurze Zeit später treffen wir Hansi in Gomaringen – die ersten ca. 17 Km haben wir hinter uns – kleines Schwätzle und noch mal Trinken und schon kann es weitergehen.
Die Temperaturen steigen und der Gerald braucht wie immer einiges mehr an Wasser – sein Wohlbefinden scheint nicht auf dem Besten Stand zu sein, stellt er selbst immer wieder fest.
Wir fahren Hechingen zur Domäne Hofgut hoch – da knallt immer die Sonne runter – ist echt hart. Oben stehen wir und warten auf Gerald. Er gibt hier auf. Leider kann er nicht weitermachen. Es ist zu warm, er fühlt sich nicht gut und die Temperatur tut ihr Übriges dazu. Ich habe großen Respekt vor so einer Entscheidung. Man will es doch machen und hat so lange darauf trainiert – aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Dann muss man das auch sein lassen. Wir wünschen ihm eine gute Heimreise – er bestätigt später per SMS, dass alles in Ordnung ist. Wir hoffen, dass es nächstes Jahr wieder zustande kommt.
Für uns geht es weiter in Richtung Balingen, wo wir ungefähr die Hälfte der Strecke haben – ca. 50 Km und schon echten Hunger … und vor allem Durst. Da gehen dann wieder einige Liter über den Tisch und ein paar Nudeln und Salat.
Nach einer ausgedehnten Pause und Auffüllen der Wasservorräte geht es dann weiter. Wir wissen was jetzt so alles kommt bei Temperaturen von 33-35°C in der prallen Sonne geht’s dann in Richtung Dotternhausen, Schömberg, Schörzingen. Hier fallen wir wieder über den kleinen Laden her mit einer sehr netten älteren Besitzerin. Es gibt wieder frisches Wasser sowie einiges an Getränken mit zum Teil viel Zucker als Brennstoff für die nun anstehenden Anstiege.
Ich weiß gar nicht wie der Anstieg heißt aber er ist wieder heftig. Die Straße sehr weich von der Sonneneinstrahlung. Man hat das Gefühl, dass die Geräte sich schier nicht bewegen wollen.
So ca. die Hälfte schaffe ich und dann schnalle ich wieder ab und geh den Rest zu Fuß nach oben. Alex und Hansi haben sich den ganzen Anstieg gegeben – jeder wie er will und kann – diese Bergziegen.
Oben eine kleine Trinkpause und dann geht es ab in Richtung Gosheim. Da wissen wir, dass niemand hochfährt – 18% Steigung auf der Straße mit nicht wenig Verkehr – da können wir nur zu Fuß hoch. Wenn uns endlich mal jemand eine adäquate Alternative aufzeigen würde, wäre ich schon froh.
Jetzt kommen leider einige Passagen auf der Straße mit auch mal Fußmärschen, die einfach gemacht werden müssen, weil es zu gefährlich ist mit den Cross Skates und unseren ausladenden Bewegung auf den Straßen rumzukurven.
Eine letzte Pause vor Tuttlingen genehmigen wir uns in Böttigen im Sportheim – da waren wir noch nie aber der Durst treibt uns einfach rein
In Richtung Tuttlingen wird es immer dunkler, wenn nicht schwarz am Himmel. Boah das sieht richtig nach großem Unwetter aus. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir das nicht trocken von oben bis zum Hotel schaffen werden. Aber es hielt – wir sind super angekommen – ein paar Tropfen kamen, die sind nicht der Rede wert gewesen.
So die erste Etappe haben wir hinter uns und wir freuen uns auf ein kühles Getränk und nach der Dusche auf ein gutes Abendessen. Was auch alles super geklappt hat.
Mein Sportracks sagt folgendes zur ersten Etappe:
Distanz: 97,21 km – Höhenmeter: +1.025,2 / -799,3 und eine Durschn. Geschw. von 13,3 Km/h.
Frühstück war geplant für 7 Uhr – kurz danach sind wir auch alle unten gesessen. Schon wieder brauchen wir eine halbe Ewigkeit bis wir endlich wegkommen. Bis wieder alles richtig sitzt und auch getaped ist dauert es halt… mein Garmin sagt, dass wir 8:18 losgefahren sind.
Es ist merklich kühler als am Vortag aber die Sonne ist schon wieder draußen – wir sind gespannt was auf uns zukommt.
Erst mal den Wittoh hoch – wie immer zum Start schon ein gewaltiges Stück – mir eh zu viel vom Start weg direkt nach dem Frühstück. Also halbe Strecke hoch und abschnallen zu Fuß weiter … Hansi wills wissen und fährt hoch.
Oben am höchsten Punkt unserer Tour am 2. Tag treffen wir uns und fahren gemeinsam runter die übliche Strecke. Der Feldweg ist leider neu mit Split belegt – naja mal wieder etwas vorsichtiger fahren – in 5 Jahre ist das auch wieder erledigt 🙂
Jetzt kommt die tolle Abfahrt auf der wenig befahrene Straße runter durch den Wald. Hier merkt man erst wie stark es abgekühlt hat. So wie die Straße aussieht hat das Gewitter auf dieser Seite vom Berg dann doch gewaltig gewütet. Die Straße war voller Äste und Blätter und zudem auch noch etwas feucht. Also alle Warnleuchten an und etwas gemütlicher und kontrolliert den Berg hinunter. Hat auch für alle gut geklappt.
Die Strecke ist einfach wunderbar und so wenig los. Es läuft alles ganz gut. Selbst Am Golfplatz vorbei unser größter Anstieg an diesem Tag ist problemlos – klar gehts da mal kurz heftig nach oben aber oben erst mal wieder einen kleine Pause, was trinken und Energie Snacks einwerfen und weiter gehts.
Schon bald kommt die Strecke, die eigentlich schon immer für relative hohe Geschwindigkeiten sorgt – das ist das letzte Teilstück bis Ludwigshafen. Wir sehen eine 3er Gruppe mit dem Rad vor uns und zwar ziemlich lange. Der Abstand verringert sich sehr, sehr langsam aber er wird kleiner. Merksch was ? Der Ehrgeiz steigt bei allen, ohne was zu sagen! Wir nähern uns dem Team. Sie wollen sich nicht einfach geschlagen geben, das merkt man aber wir kommen langsam aber sicher immer näher. Und packen Sie dann auch. Das sorgt für zusätzlichen Spaß an dieser Tour.
Am Bahnhof Bodman-Ludwigshafen machen wir kurze Rast und trinken was. Das ist die erste Teiletappe und die Ankunft am See.
Nächstes Ziel ist Sipplingen, das war lange nicht klar, ob wir überhaupt fahren können. Da kam vor einigen Wochen der Berg runter und die Radwege waren wohl gesperrt – aber wurde alles rechtzeitig für uns wieder geöffnet J
Wir machten dann wieder bei ca. 50 Km Mittagspause. Das war die Höhe Uhldingen wo wir immer mitten durch den Campingplatz fahren und das dort direkt an der Strecke angesiedelte Camping-Restaurant aufsuchten. Freundlichst bedient und bestens gegessen sind wir dann weiter gefahren.
Meersburg ging entgegen unserer Erwartung ganz gut – da hatten wir schon größeres Personenaufkommen. Hagnau an der Winzergenossenschaft vorbei alles kein Problem – über Immenstaad nach Friedrichshafen, wo uns dann die geballte Ladung Menschen erwartete. Oha, da war die Hölle los – Wetter gut – Stadtfest oder was auch immer – mit Fahrbetrieben und allerhand Attraktionen. Na, da durften wir nicht fehlen. Das hat uns richtig Zeit gekostet. Mit viel Gefühl und immer bremsbereit ging es da durch. Geschafft … jetzt geht es in Richtung letze Tränke …. Leider hat der Hansi noch einen unachtsamen Moment, denn erfädelt ein, fährt also über den eigenen Stock und Rums liegt er auf dem Radweg. So ein Schreck – er blutet ganz schön an Knie und leider hat ihm seine Brille einen Schmiss ins Gesicht besorgt. Zum Glück kann er weiterfahren. Rainer in seiner Multifunktionalen Rolle als Kamermann, Gepäck- und Wassertransporteur und Motivator kommt jetzt auch noch als Krankenschwester zum Einsatz.
Wir haben uns zur letzten Stärkung/Pause, wie immer Ortsausgang Friedrichshafen eingefunden. Jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer – so ca. 20. – Das ist doch Motivation.
Spannend sind die Wetterverhältnisse. Es ist nicht kalt – es nieselt manchmal und manchmal kommt die Sonne raus. Ein ganz schönes Durcheinander.
Über Eriskirch geht es nach Lnagenargen nach Kressbronn. Hier treten wir unseren letzten Anstieg an. Es zieht sich langsam nach oben in Richtung Selmnau – Ziel ist der „Toni“ – OK es ist die St. Antionius Kapelle. Ein kleiner Anstieg in die Weinberge. Die Aussicht ist allerdings phänomenal. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist diesmal alles trocken und die Sonne ist draußen, ein toller Punkt so kurz vor dem Abschluss der Tour.
Hinzu kommt noch, dass Jani uns erwartet und wir ein ganz tolle Brotzeit einnehmen und den Ausblick und die Pause richtig genießen können.
So jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer zum finalen Ziel Wasserburg. Das machen wir dann mit links …..
Wieder ist es geschafft. Die Bodenseetour von Reutlingen nach Wasserburg n den Bodensee in 2 Tagen auf den Cross Skates. Echt ein tolles Gefühl.
Wir gehen es gemütlich an bevor wir zum Duschen und dem anschließenden Abendessen gehen. Wir können noch die Abendsonne und die sehr angenehmen Temperaturen genießen.
Am nächsten Morgen geht es nach einem gemeinsamen Frühstück mit der Bahn nach Hause.
Da haben wir alle nicht die große Freude, denn es sind einige Züge ausgefallen – aber sind wir mal nicht so kleinlich. Am Nachmittag bin ich dann auch endlich zu Hause.
Mein Sportracks meint folgendes zur zweiten Etappe:
Distanz: 96,82 km – Höhenmeter: +429,8 / -623,3 und eine Durschn. Geschw. von 16,6 Km/h.
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